Diagnose - Tubuläre Brust

Anonym
DieElla
Karlsruhe · Erstellt am 6.09.2023 · letzte Antwort 3.03.2024

Hallo zusammen, ich entschuldige mich schon mal - das könnte etwas länger werden. Aber ich freue mich über eure Tipps und vllt. auch Erfahrungsberichte.

Mit 14-15 Jahren habe ich mich das erste Mal bewusst mit meiner Brust auseinandergesetzt und dabei festgestellt - sie sieht anders aus, als die Brüste die man sonst so sieht. Die Form ist komisch, sie hängen und irgendwie sind sie...hässlich. Und genau diese Gedanken begleiten mich seitdem und ich bin heute 30 Jahre alt. 16 Jahre habe ich diese Gedanken, bin noch nie ohne BH aus der Tür rausgegangen, habe bis ich 25 Jahre alt war mit BH geschlafen (obwohl ich alleine geschlafen habe, das Haus könnte ja brennen und die Feuerwehr müsste mich retten - das kann ich ihnen ja nicht zumuten), habe mich noch nie komplette nackt vor jemandem gezeigt (Bei meiner Frauenärztin ziehe ich meinen BH im liegen aus und lasse sie nur so meine Brüste abtasten) usw., weil ich dachte ich könnte was für meine "Hängebrüste" - durch Mobbing in der Schule "Trag mal einen BH, die hängen ja schon", dachte immer ich hätte zu spät angefangen einen BH zu tragen. Wie ihr merkt, ein Thema welches sich schon einige Jahre zieht und meinen Alltag immer mal mehr, mal weniger beeinflusst/beeinträchtigt. Das möchte ich nicht mehr, weshalb ich mich nun endlich getraut habe einen Termin bei einem Schönheitschirurgen zu machen, ihr könnt euch nicht vorstellen welch Überwindung mich das gekostet hat. Heute war es so weit, sehr netter Arzt - allerdings erwähnte er mal so ganz nebenbei während der Beratung den Begriff "tubuläre Brust", ich glaube er dachte ich wüsste das. Aber so war dem nicht. Ich heimgefahren und angefangen zu googlen. Nun sitze ich seit Stunden hier und bin völlig fertig, weil ich so viele Jahre damit "verschwendet" habe meine Brüste zu hassen und mir die Schuld an allem zu geben, dabei ist es eine genetische Fehlbildung. Ich hätte nichts besser machen können. Hat jemand Erfahrung mit der Operation von tubulären Brüsten? Auch mit dem Stadium bin ich mir nicht sicher, im Internet finde ich nur Zeichnungen und die sind irgendwie nicht so aussagekräftig. Heute morgen war ich leider so überrumpelt, dass ich den Arzt nicht weiter gelöchert habe und mir die ganzen Fragen erste im Laufe meiner Recherche heute eingefallen sind. Ich habe gelesen, dass es auch Fälle gibt in denen die Krankenkasse die Operation übernimmt - hat jemand damit Erfahrung? Ich habe heute schon mit meiner KK telefoniert und sie haben mir eine Liste an Unterlagen mitgeteilt, die sie benötigen. Mir graut es davor meine Brüste noch mehr Menschen zu zeigen, aber auf der anderen Seite ist die Aussicht auf schöne Brüste gerade so nah, dass ich mich wohl dazu überwinden muss. Ich freue mich über einen regen Austausch Liebe Grüße Ella

5 Kommentare

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  • Anonym
    KatrinM
    3.03.2024

    Falls noch aktuell: ich kann dich absolut verstehen. Und auch ich bin seit meiner Jugend "durch die Hölle" gegangen mit meinen brüsten. Die Stillfähigkeit sollte im Normalfall nach einer Korrektur op erhalten bleiben, aber natürlich ist jede Operation mit Risiken verbunden. Ich kann dir prof. v. Heimburg aus Frankfurt ans Herz legen. Er ist ein absoluter Experte was uns tubis angeht:)

  • Anonym
    Heutemalwieder
    Gekröntes Mitglied
    9.09.2023
    Bester Kommentar

    (Fortsetzung)

    Tut mir leid, falls das eben etwas hart klang, aber ich finde es wichtig, zumindest diesen Aspekt auch zu erwähnen, damit er nicht unter den Teppich gekehrt wird. Da das ganze ein sehr emotionales Thema ist, übersieht man solche Aspekte leicht. Welche Schlüsse du daraus ziehst, bleibt natürlich dir allein überlassen.

    Wichtig ist letztendlich, dass du dir darüber im Klaren bist, was du dir von der Operation konkret erwartest. Es gibt definitiv Menschen, die dich mit deinen aktuellen Brüsten ansehnlicher finden werden als nach einer OP. Vor allem falls du das Ziel hast, eine Familie zu gründen. Nach der OP werden deine Brüste hässliche Narben haben, du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit dein Gefühl in den Brustwarzen verlieren, und du wirst nicht mehr in der Lage sein ein Kind zu stillen. Überlege dir, ob es dir das wirklich wert ist. Und was meine persönliche Einschätzung betrifft: Mit der Operation hättest du dem Mobbing in der Schule aufgrund deiner Form aus dem Weg gehen können. Aber diese Zeit liegt in der Vergangenheit und ich weiß nicht, ob du dein ganzes Leben (und deinen Körper) an Menschen ausrichten möchtest, die dich respektlos behandeln. Und dabei die Menschen aus deinem Leben verbannst, die in der Lage wären, dich respektvoll zu behandeln und als ganzen Menschen zu sehen und gern zu haben.

    Ich weiß nicht, wie sehr dir meine Rückmeldung weiterhelfen kann, aber ich habe zumindest in meniem Freundes- und Bekanntenkreis Frauen, die ebenfalls mit dem Thema zu tun haben/hatten. Und eine mit "echten" tubulären Brüsten (deutlich stärker ausgeprägt als bei dir) hat ihre OP schwer bereut.

    Liebe Grüße und alles Gute!

  • Anonym
    Heutemalwieder
    Gekröntes Mitglied
    9.09.2023

    Hallo DieElla,

    erst mal das was du durchgemacht hast, hört sich wirklich schlimm an. Vor allem, da dich das Thema über so viele Jahre lang belastet hat, vermutlich auch bei deiner Partnerwahl und ggf. Familienplanung.

    Allerdings erwähnst du einen sehr wichtigen Punkt: Das Mobbing in deiner Schulzeit. Ich denke der Wirkliche Grund, dass es dir so schlecht geht mit deinen Brüsten, liegt darin begründet und nicht im Aussehen deiner Brüste. Denn solche Brüste haben sehr viele Frauen und die meisten von ihnen können auch glücklich damit werden. Vor allem sehen sie bei dir sehr harmonisch und gleichmäßig aus, völlig anders als bei tatsächlichen tubulären Brüsten, die durch eine genetische Anomalie entstanden sind. Was in deinem Fall gegen "echte" tubuläre Brüste spricht ist vor allem die Form deiner Brustwarten/Warzenhöfe, aber auch der untere Bereich deiner Brüste und die Größe insgesamt. Ich habe eine Bekannte, mit der ich einige Jahre lang zusammengelebt habe, die "echte" tubuläre Brüste hat und bei ihr sieht es vollkommen anders aus. Durch die genetische Anomalie, die du erwähnst, kann sich nämlich kaum Brustgewebe bilden, im unteren Brustbereich praktisch gar keines, und das sieht dann völlig anders aus.

    Dasss Schönheitschirurgen noch andere "Kategorien" von "tubulären Brüsten" erfinden hat einen einfachen Grund: Sie verdienen mit den Operationen ihr Geld. Und wenn man jemanden davon überzeugen kann, dass sein Körper "fehlgebildet" ist und er praktisch gar keine andere Wahl hat, dann willigt er auch eher in eine OP ein. Leider werden hier auch die psychologischen Aspekte komplett ausgeblendet, der Chirurg nutzt hier gewissermaßen die Tatsache aus, dass seine Kundin traumatisiert ist und bietet ihr die OP als (vermeintliche) Lösung an. Nur kann eine OP eben niemals zur Aufarbeitung eines Traumas beitragen, sie ist nur ein weiterer Schritt des Verdrängens. Ein anderer Aspekt, den viele noch übersehen: Zum Beispiel bei den Naturvölkern im Amazonas ist eine "tubuläre Brust" der Normalfall. Gerade in diesem Hinblick wird klar, das Überzeugung, dass dies eine "Missbildung" sei und Frauen mit solchen Brüsten weniger wert oder weniger liebenswert seien, im Grunde menschenverachtend ist. (Das war übrigens die Sichtweise im Dritten Reich wo Menschen wegen gewisser körperlicher bzw. genetischer Eigenschaften als "minderwertig" angesehen wurden.)

  • Anonym
    Spatz333
    Gekröntes Mitglied
    7.09.2023

    Hey liebe Ella,

    schön das ich jemanden gefunden habe der die gleiche Problematik hat wie ich…
    Ich war an dem gleichen Punkt wie du, meine OP ist in 4 Wochen.
    Wenn du es über die KK laufen lassen möchtest dann musst du dich darauf gefasst machen ein Gutachten erstellen zu lassen .
    Entweder von PC oder von deiner FA, das wird an deine KK geschickt.
    Diese meldet das dem MDK und dann musst du es dort „ begutachten „ lassen von jemanden vor Ort.
    Der schreibt ein Gutachten, dass kommt dann zur KK mit der Genehmigung oder der Absage.

    Mein PC hat mir klar gesagt die Erfolgschancen sind sehr gering, er ist mit vielen vor Gericht gegangen weil die Krankenkasse es verweigert und abgelehnt hat( obwohl es psychologische Gutachten gab, die jahrelang auch zum Teil geführt worden sind)
    Er hatte in meinem Fall gesagt er kann Gutachten schreiben, aber er sieht keine Chance zur Übernahme . ( ich habe Stadium 2)
    Er meinte die Chancen wären hoch gewesen direkt das mit 18/19 zu machen, mittlerweile allerdings ( ich bin 29) sieht das die KK nicht ein.
    Es dauert auch zwischen 4-7 Monate bis da eine Entscheidung zu Stande kommt…

    Liebe Grüße


    Achja welchen Grad wurde dir denn mitgeteilt?

  • Anonym
    DieElla
    6.09.2023

    Hier hänge ich noch Bilder dran, die werde ich nach Einschätzung des Grades wieder löschen.

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