Sehr geehrte Damen und Herren,
bei mir liegt eine Schielstellung der Augen vor und dadurch leide ich auch an Doppelbildern. Leider kann man dagegen nichts mehr machen. Diese Bestätigung erhielt ich von vier verschiedenen Augenkliniken. Mir geht es nun nur noch darum, dass ich diese Schielstellung ästhetisch sehr entstellend finde. Ich habe mich vor kurzem mit meinem Hausarzt beraten und dieser gab mir den Tipp, dass ein permanentes Vernähen der Augenlider möglich wäre und dieser Eingriff auch nicht sehr kompliziert und mit wenigen Risiken verbunden sei. Mich würde nun interessieren, ob dies tatsächlich möglich ist? Mir persönlich wäre ein permanent geschlossenes Auge weitaus lieber als mein derzeitiger Zustand. Da keine medizinische Indikation vorhanden ist, würde ich den Eingriff natürlich privat bezahlen. Es wäre von Vorteil, wenn dies in der Nähe von Mannheim geschehen könnte, aber das ist nicht zwingend notwendig. Vielen Dank im voraus für Ihre Antworten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe das Vorhaben nun mit einigen Ärzten besprochen und mir rieten alle (genau wie Prof. Dr. Dennis von Heimburg) davon ab, eine vollständige Vernähung der Lider vorzunehmen. Aus dem einfachen ersichtlichen Grund, dass das Auge dann nicht mehr am Sehvorgang teilnehmen könnte und man nicht wüsste, wie sich das vor allem über die Jahre auswirken könnte. Weiterhin wäre es nicht möglich, das Auge augenärztlich untersuchen zu lassen und somit hätte man keine Übersicht darüber, ob sich etwas am Auge verändert.
Diese Argumentation kann ich voll und ganz nachvollziehen. Mir ist das Risiko dafür auch viel zu groß.
Die Idee, die nun aufkam, war, dass man ein permantes Vernähen der Augenlider durchführen könnte, aber eben in der Mitte zumindest einen kleinen "Schlitz" für die Pupille lässt, sodass das Auge am Sehvorgang teilnehmen kann und man alle augenärztlichen Untersuchungen zu jeder Zeit durchführen kann.
Der Vorteil für mich wäre dabei, dass ich wenigstens nicht mehr in jede Blickrichtung Doppelbilder hätte und man eben die auffällige Augenstellung nicht mehr so erkennt, da man ja praktisch nur noch die Pupille und auf die Breite hin gesehen eben Teile der Iris sehen könnte.
Somit wäre mir sehr geholfen, aber das Auge wäre auch zu keiner Zeit gefährdet und immer untersuchbar.
Ist so eine Operation möglich bzw. schwer durchzuführen? Man müsste ja nun eben einen bestimmten Spalt offen lassen, der sich ja nicht verändern sollte.
Was würde denn so ein Eingriff kosten und wo wäre dies möglich?
Vielen Dank im voraus.
Sehr geehrter Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg,
zuerst einmal vielen Dank für ihre Antwort.
Ich habe mit meinem Augenarzt über diese Methode gesprochen und mir wurde mitgeteilt, dass dies durchaus möglich sei, aber nur selten und meistens als letztes Mittel angewandt wird.
Das Problem bei mir ist nun, dass das ursprüngliche Problem leider nicht zu lösen ist. Die Augenärze rieten mir nun durch die Bank weg, dass man das rechte Auge ausschalten sollte. Dies wurde zuerst mit einer Brille versucht, bei der im rechten Glas ein sogenanntes "Mattglas" eingesetzt war. Das Problem dabei ist, dass man daran ohne Probleme vorbei- bzw. hinwegschauen kann. So habe ich das Wechselspiel zwischen einäugigem Sehen und den Doppelbildern. Hierbei verschlimmern sich die Symptome nur noch mehr. Als nächtes versuchten wir es mit einer Okklusionslinse, die das rechte Auge völlig blind machen sollte. Das Problem hierbei war, dass ich Kontaktlinsen nicht sehr gut vertrage und diese dann auch nicht lange genug tragen kann. Somit wäre wieder das Wechselspiel vorhanden, das so nicht tragbar ist.
Ich kann aufgrund des Doppelsehens keinen Führerschein machen. Auch ist es mir kaum möglich, über einen längeren Zeitraum zu lesen und/oder länger am PC zu arbeiten. Da ich demnächst unbedingt ein Studium anfangen will, wird dies nur noch problematischer.
Ich bin in meinem Leben massiv durch die Doppelbilder eingeschränkt.
Ein Vernähen der Augenlider würde das Problem der Doppelbilder auf Dauer beseitigen und wäre für mich auch ästhetisch ansprechender.
Soweit ich mich nun informieren konnte, ist dieser Eingriff mit nur sehr wenigen Komplikationen verbunden und auch nicht besonders kompliziert durchzuführen. Auch ist der Eingriff, soweit ich das mir als Laie anlesen konnte, durchaus auch reversibel, falls dem anderen Auge etwas zustoßen sollte.
Ich weiß, dass dieser Eingriff bei einem organisch betrachtet gesundem Auge sehr ungewöhnlich erscheint, aber ich habe in den letzten Jahren alle anderen Mittel ausgeschöpft.
Mit Hilfe dieses Eingriffes würde ich einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität erhalten.
Ich hoffe, ich konnte meine Beweggründe etwas ausführlicher darstellen.
Hallo,
das ist selbstverständlich möglich und mit geringem Aufwand durchführbar. Die Indikation ist allerdings aus meiner Sicht fragwürdig. Warum sollte ein Auge mit gutem Visus vollkommen verschlossen werden. Warum sollte ein Arzt eine solche Operation durchführen?
Haben Sie mit einem kompetenten Augenarzt diese Vorgehensweise besprochen?
Prof. Dr. Dennis von Heimburg, Frankfurt
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